Stolpersteine auf dem Weg zum neuen Job – Teil 1

Geschrieben am 09.04.2023

Vorbereitung für ein Bewerbungsgespräch

Die beste inhaltliche Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch nützt nichts, wenn man der „Logistik“, also der Anreise zum Vorstellungsgespräch nicht genügend Aufmerksamkeit schenkt.

Wer durchgeschwitzt zum Gespräch erscheint, weil es zu heiß ist, wer pitschnass ist, weil es zu sehr regnet, wer sich verspätet, weil die Straßen zu glatt oder zu ver- schneit ist, der hat bei seinen Vorbereitungen etwas übersehen – das tückische Wörtchen „zu“. Er hat übersehen, dass die Verhältnisse anders sind, als er sie eigent- lich erwartet hat: „Zu“ viele Staus auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch, „zu“ wenig Parkplätze auf dem Besucherparkplatz, „zu“ viele Besucher vor der Pförtnerloge …

Dass jemand „zu“ spät kommt, ist schon ärgerlich genug. Denn entweder bringt er den dicht gedrängten Terminkalender seines Gesprächspartners durcheinander und kann nicht erwarten, besonders freudig in Empfang genommen zu werden – oder sein Vorstellungsgespräch fällt kürzer aus als geplant; auch das ist keine reizvollere Alternative.

Die anderen waren Schuld

Wer dann auch noch seine Verspätung mit dem Wörtchen „zu“ begründet, der hat eigentlich schon verloren, bevor das Gespräch beginnt. Mit dem Wörtchen „zu“ macht man irgendwelche unfähigen Leute oder irgendwelche ungünstigen Verhältnisse für das Malheur verantwortlich. Und die Vermutung, dass man selbst eine gewisse Mitschuld daran haben könnte, weist man damit weit von sich. Das ist ziemlich ungeschickt; denn Entschuldigungen von der Sorte „Die anderen waren schuld“, kommen eigentlich nirgendwo gut an.

Zu“ spät ist man in der Regel nicht, weil andere etwas falsch gemacht haben, sondern weil man selbst etwas falsch gemacht hat: Man hat sich verschätzt. Man hat schlecht geplant. Wer die Situation jetzt noch retten will, der sollte seinen Fehler ohne Einschränkungen eingestehen und gleich anschließend auch noch Besserung geloben: „Entschuldigen Sie bitte meine Verspätung, aber ich habe den Verkehr zu dieser Tageszeit völlig falsch eingeschätzt. Ich hätte viel früher losfahren müssen! So was wird mir sicher nicht noch einmal passieren!“

Eine Reihe von logistischen Herausforderungen kann man schon bei der Terminbetätigung lösen. Apropos Terminbestätigung: Von einem berufstätigen Bewerber wird nicht grundsätzlich erwartet, dass er den vorgeschlagenen Termin sofort akzeptiert. Terminverschiebungen sind etwas ganz normales. Bei Schülern und Studenten, die sich um einen Ausbildungsplatz bzw. den ersten Job bewerben, ist das etwas anderes. Wer dann allerdings den Alternativtermin ein weiteres Mal verschieben muss, der sollte schon sehr triftige Gründe nennen, wenn er sich nicht um seine Chancen bringen möchte.

 

 

 

 

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