Psychologische Eignungstests – Teil 3

Geschrieben am 18.10.2023

Testarten

a) Unterscheidung nach der Art der Fragestellung:
  • Speed-Test
    die Testung erfolgt unter Zeitdruck (Schnelligkeit ist hier wichtig); er ist absichtlich so konzipiert, dass man kaum mit den Fragen fertig wird.

 

  • Power-Test:
    es werden hauptsächlich „offene“ Fragen gestellt, die Antwort kann folglich in eigenen Worten gegeben werden. Dafür sind die Fragen im Schnitt schwerer.

 

b) Unterscheidung nach Fragestellung:

Leistungstests:

  • Fragestellung: was leistet jemand unter Zeitdruck bzw. bei einer monotonen Arbeit?
  • psychologische Leistungstests (Überprüfung der psychische Stabilität), motorische Leistungstests (Überprüfung der Körperkoordination) und sensorische Leistungstests (Überprüfung der Sinnneswahrnehmung).
  • Schulreifetests, Aufnahmetests, Entwicklungstests (Sprachentwicklung bei Kindern,…)
  • Funktions-/Eignungstests: die Eignung für spezielle Berufe wird getestet; so etwa Reaktionsvermögen, technisches Verständnis, Geschicklichkeit, Konzentration,… (Schnelligkeit ist gefragt!) Beispiele: Bürotests (Listen/Karteikarten ordnen,…); Konzentrationstests (Buchstabenmarkiertest, Adressen vergleichen,…; sie sind stark abhängig von der Tagesverfassung und äußeren Faktoren – Nervosität, Lärm,…

 

 

Kenntnistests:

  • Das Wissen bezüglich verschiedener Schulfächer (Allgemeinwissen, Grundrechnungsarten, Rechtschreibung,…).wird überprüft.
  • Bedeutung haben diese Tests bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen.
  • Meist erfolgt die Testung in Form von „Multiple-Choice“-Aufgaben und unter Zeitdruck.

 

 

Intelligenztests:

  • Es besteht große Uneinigkeit darüber, was Intelligenz genau ist, weshalb auch sehr vielseitige Intelligenztests
  • Meist stehen Mehrfachantworten zur Auswahl. Das Testergebnis wird im Intelligenzquotienten ausgedrückt (IQ) und ist stark abhängig von der Tagesverfassung der Testperson. Der durchschnittliche IQ beträgt 100.
  • Neben sprachlichen Intelligenztests (Bsp. Analogietest, Gedächtnistest,…) gibt es auch nonverbale Intelligenztests (Bsp. Zahlenreihen ergänzen,…).
  • Untersucht wird vor allem das logische und räumliche Denkvermögen, das Vorstellungsvermögen, die Kombinations- und Merkfähigkeit (Kurz- und Langzeitgedächtnis) und das Sprachverständnis.

 

 

Persönlichkeitstests:

  • Diese Tests sollen Aufschluss über bestimmte Charaktereigenschaften und Einstellungen einer Person geben, aber auch über „Persönlichkeitsmängel“ aufdecken.
  • Es gibt allerdings keine einheitliche Erklärung für den Begriff „Persönlichkeit“, sondern viele Vorstellungen von dessen Zusammensetzung und Aufbau. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Persönlichkeitstests. Allen gemeinsam ist, dass sie die Persönlichkeit in unterschiedliche Bereiche unterteilen, die mit verschiedenen Tests erfasst werden sollen.
  • Messbare Persönlichkeitsmerkmale: Durchsetzungsvermögen, Belastbarkeit, Selbstsicherheit, Anpassungsfähigkeit, Urteilsvermögen, Einfühlungsvermögen, Auftreten,…
  • Bsp.: Berufsinteressenstests , politische Einstellungstests, Klinische Tests (etwa zur Erfassung der Selbstmordgefährdung, Depressivität),…
  • Nicht zu beantworten sind ähnlich wie beim Vorstellungsgespräch „unzulässige“ Fragen die in die Privatsphäre eingreifen.
  • Neben verbalen Tests gibt es auch nonverbale Persönlichkeitstests: 
    • Rorschachtest: dieser Test wurde in den 50er Jahren von dem Schweizer Psychologen Hermann Rorschach entwickelt. Schwarze Tintenkleckse auf Tafeln werden von den Testpersonen gedeutet. Diese Deutung soll Aufschluss über die Persönlichkeit der Person geben.
    • Baumtest: Die Testperson erhält ein Blatt Papier mit der Aufforderung einen Obstbaum zu zeichnen. Das Ergebnis wird interpretiert. So soll der Baum solide verwurzelt sein (Interpretation: gesetzte Persönlichkeit), nicht in der Luft hängen. Der Stamm soll gerade sein und sich nicht auf eine Seite hin verbreitern (eine Verbreiterung nach rechts wird als „Misstrauen“ gedeutet), Obst sollte keines zur Zeichnung hinzugefügt werden, denn das gilt als Zeichen der Unreife bzw. wird als Neigung zur Erfolgshäscherei interpretiert; neigt sich hingegen die Baumkrone nach rechts, weist dies auf eine selbstbewusste Persönlichkeit hin,…

 

 

 

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