Konfliktmanagement
Geschrieben am 02.01.2023
Konfliktmanagement
There are no problems – only chances!
Übung: Fragebogen zum individuellen Konfliktstil
Konflikte gehören zu unserem täglichen Leben. Einen Konflikt erleben wir dann, wenn uns irgendetwas oder irgendjemand im Weg steht und uns hindert, unsere Ziele zu erreichen bzw. unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Konflikte sind nicht einfach nur störend, sondern häufig auch notwendiger Motor und Auslöser für Entwicklungen.
Wie wir mit unseren Konflikten umgehen, haben wir von unserem Umfeld gelernt und ist Resultat unserer Lebens- bzw. Lerngeschichte.
Konfliktstile
Im wesentlichen können fünf Konfliktstile unterschieden werden:
- Vermeidung
- Nachgeben
- Durchsetzung
- Kompromiss
- Problem/Lösungsorientierung
Vermeidung
Dem Konflikt wird aus dem Weg gegangen. Das ist der momentan vielleicht einfachste Weg. Der Ursache wird nicht nachgegangen, d.h. der Konflikt wird zeitverschoben, er verstärkt sich und ist später kaum noch lösbar.
Nachgeben
Hier werden die eigenen Interessen zuwenig vertreten und das Spielfeld dem anderen überlassen. Manchmal kann es jedoch Situationen geben, in denen nachgeben ratsam ist.
Durchsetzung
Die eigenen Vorstellungen werden auf Kosten des andren durchgesetzt. Dies ist eine Sieg-Niederlage – Orientierung. Mittel zur Durchsetzung sind zB.
- Überredung
- Druck
- Drohung
- Anwendung von Sanktionen
Kompromiss
Die Konfliktparteien kommen einander entgegen. Die Ursachen des Konflikts werden nicht unbedingt bearbeitet, sondern durch gegenseitige Eingeständnisse entschärft. Mittel dafür sind
- Argumentation
- Angebote machen
- sich auf eine Kompromissformel einigen
Problem/Lösungsorientierung
Diese Konfliktstrategie versucht zuerst den Grund des Konflikts zu erfahren. Für längere Sicht ist diese Methode sicher die erfolgsversprechendste,
Konfliktursachen
In der Psychologie wird der Konflikt definiert als Kampf gegensätzlicher oder gleichartiger, aber konkurrierender Handlungstendenzen.
Konflikte lassen sich nach ihren Ursachen unterscheiden in:
- Zielkonflikte
- Beurteilungs- bzw. Wahrnehmungskonflikte
- Rollenkonflikte
- Verteilungskonflikte
- Beziehungskonflikte
- Bedürfniskonflikte
Zielkonflikte
Gegensätzliche Zielsetzungen werden verfolgt.
Beurteilungs- bzw. Wahrnehmungskonflikte
Dabei sind sich zwei Parteien uneinig über die Beurteilung des Weges, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.
Rollenkonflikte
Wir gehören gleichzeitig einer Vielzahl von Gruppen an (Familie, Betrieb, Freundeskreis). Von jedem Gruppenmitglied wird ein entsprechendes Verhalten erwartet. Dies kann zu Konflikten führen (zB. Teammitglied wird Chef).
Verteilungskonflikte
Die Mittel werden als ungerecht verteilt empfunden (Abteilung A bekommt mehr Computer als Abteilung B).
Beziehungskonflikte
Diese Konflikte können in der Unterschiedlichkeit der Wertsysteme, Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster liegen. Beziehungskonflikte können aber auch das Ergebnis früherer Erfahrungen sein. Mit dieser Erinnerung sind unangenehme Gefühle verbunden. Man würde hier von einer „Projektion“ sprechen.
Bedürfniskonflikte
Wenn die Bedürfnisse eines Menschen nicht ausreichend befriedigt werden, ist dies oft Ursache von Konflikten. Nicht jeder Mensch hat zur gleichen Zeit die gleichen Bedürfnisse.
Bedürfnispyramide von Maslow
A.H. Maslow hat ein Denkmodell entwickelt, mit dem zwei Dinge zu erkennen sind:
- Alle menschlichen Bedürfnisse lassen sich in fünf Stufen gliedern. Jede Stufe beschreibt eine Kategorie von Bedürfnissen, deren Nichtbefriedigung immer ein Defizit herbeiführt.
- Die oberen Stufen sind für Menschen nur so lange wichtig, wie die Basis besteht. Werden die unteren Stufen weggezogen, so interessieren ihn die Bedürfnisse der oberen Stufe nicht mehr.
Weiters sagt Maslow, dass viele Menschen versuchen, Defizite von anderen Stufen auf der Stufe 4 zu kompensieren. Mangelt es jemandem zB. an Geborgenheit und Kontakt, versucht er unter Umständen diese Defizite durch übersteigerte Angeberei und Geltungssucht zu kompensieren.
- Selbstverwirklichungsbedürfnisse
(zB. freie Gestaltung der Arbeitszeit und des Arbeitsablaufs)
- Anerkennungsbedürfnisse
(zB. Ansehen, Prestige, Macht, Einfluss)
- Soziale Bedürfnisse
(zB. Kontakt, Kollegialität, Gruppenzugehörigkeit)
- Sicherheitsbedürfnisse
(zB. Sicherheit des Arbeitsplatzes)
- Grundbedürfnisse
(zB. Essen, Trinken, Wohnen,…)