Analyse von Stellenangeboten in Inseratenform

Geschrieben am 16.01.2023

Das erfolgreiche Stelleninserat:

Ob ein Stelleninserat erfolgreich war, misst der Unternehmer meist an der Zahl der dazu eingelangten Bewerbungen. Der Arbeitgeber will unter mehreren geeigneten BewerberInnen die/den bestqualifizierten herausfiltern. In Job-Inseraten werden vor allem die Vorteile des zu besetzenden Arbeitsplatzes angepriesen. Die Chancen auf einen guten Job lasse sich erheblich verbessern, wenn man es lernt, Stellenanzeigen richtig zu interpretieren:

Ganz allgemein gilt:

Wenn Sie glauben, Sie kommen für die Stelle in Frage und das Angebot wirkt auf Sie seriös, sollten Sie auf jeden Fall Ihre Bewerbung abschicken. Bewerben Sie sich aber auf eine Anzeige, deren Anforderungsprofil Sie nicht im geringsten erfüllen, verschwenden Sie Ihre Zeit und die des Personalverantwortlichen.

Lernen Sie zwischen den Zeilen lesen:

Wer das gängige Vokabular in Inserattexten kennt, ist in der Lage, selbstkritisch zu überprüfen, ob er/sie über die im Inserat angesprochenen Anforderungen verfügt. Zudem hilft dieses Wissen dabei das Bewerbungsschreiben so zu formulieren, dass man sich als geeignete/r KandidatIn präsentieren kann. Aber Achtung: Wer nur im Stellenangebot „Erwünschtes“ kommuniziert, wirkt unglaubwürdig und einfallslos.

Analysieren Sie, welche Information das Inserat enthält:

Besteht der Text aus allgemeinen Floskeln oder gibt er genaue Auskünfte?

Je schwammiger die Formulierungen sind, desto vorsichtiger sollten Sie vorgehen. Bei grundsätzlichen Unklarheiten über die Stelle selbst können Sie sich bei der Firma telefonisch erkundigen, für die Hintergrundinformationen wenden Sie sich an die Interessensvertretungen wie Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer usw.

Doch nicht hinter jedem missglückten Inserat verbirgt sich eine unseriöse Firma. Auch hinter einer Chiffre-Anzeige steckt häufig ein gutes Angebot.

Die Chiffre-Anzeige:

Wer die Kleinanzeigen durchforstet, trifft sie häufig. Meistens kommen sie in Kontaktanzeigen vor. Ab und zu verirrt sich aber eine in die Jobinserate. Die Rede ist von Chiffrenummern, den zweiteiligen Nummern am Ende eines Inserates. Sie beginnen immer mit zwei Buchstaben: entweder ZG – steht für Zusendung – oder AG – steht für Abholpost – und dann folgt eine Ziffernkombination. Die Chiffre steht statt der Telefonnummer und der Adresse des Inserenten, da der Inserat anonym bleiben möchte. Entsprechend werden auch keine Auskünfte über den Inserenten gegeben. Wer also auf eine solche Anzeige antwortet, sollte seinen Brief an die jeweilige Zeitung schicken und die Chiffre groß auf den Briefumschlag schreiben. Alle Briefe, die mit dieser Nummer bei der Zeitung eingehen, werden gesammelt und entweder vom Inserenten abgeholt (AG) oder an ihn weitergeschickt (ZG). Ihre Bewerbung könne Sie jedoch mit einem Sperrvermerk versehen, sodass die von Ihnen bestimmten Firmen Ihre Antwort nicht erhalten.

Welches Anforderungsprofil wird von der entsprechenden Firma formuliert?

Stellen Sie einen Vergleich an zwischen dem gestellten Anforderungsprofil und Ihrem Berufsprofil und hinterfragen Sie bestehende Differenzen. Bei einer nachfolgenden Bewerbung begründen Sie das Fehlen bestimmter geforderter Qualifikationen, und weisen Sie auf Ihre Bereitschaft, vorhandene Lücken auszugleichen, hin.

Bedenken Sie, dass Sie etwa 80% des Anforderungsprofils erfüllen sollen, da ihre Bewerbung sonst nicht sehr sinnvoll ist.

Vorsicht bei bestimmten Anzeigen:

  • die mit unrealistisch hohem Gehalt locken
  • deren Anforderungsprofil sich nur auf äußere Merkmale bezieht („jung“, „attraktiv“, „ungebunden“,…)
  • in denen zur Kontaktaufnahme eine Informationsveranstaltung (womöglich in einem Hotel) angegeben ist
  • in denen Sie zunächst einen kostenpflichtigen Katalog usw.        erwerben müssen
  • in denen weder die Branche noch die Dienstleistung bzw. das Produkt deutlich wird.

Es empfiehlt sich daher Stellenanzeigen immer einer genauen Überprüfung unterziehen!!

 

 

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